ja, reisen

Seit 1838 zog es Donizetti auf der Suche nach bleibendem Ruhm nach Paris. Und Berlioz’ Vorwürfen in „Le Journal des débats“ nach zu urteilen, hatte er sein Ziel erreicht. Die Auftragsvergabe einer neuen Oper durch die berühmte Opéra-Comique zeugt vom Ruhm des Komponisten aus Bergamasker, der sich zu diesem Anlass an einer der beliebtesten Formen des französischen Musiktheaters versuchte, indem er Sprechpartien und Musik kombinierte, die von einer komischen Qualität durchzogen sind, die sich mit Momenten des Pathos und der Empfindsamkeit abwechselt. Obwohl die Premiere von „La Fille du régiment“ eher lauwarm verlief (wahrscheinlich aufgrund von Vorurteilen gegenüber einem „ausländischen“ Autor), blieb die Oper 150 Mal auf dem Spielplan und zählt bis heute zu den am häufigsten aufgeführten Werken eines nichtfranzösischen Komponisten an französischen Theatern. Es überrascht daher nicht, dass eine der erfolgreichsten Inszenierungen der letzten Zeit von einem französischen Regisseur mit einem ausgeprägten Gespür für Komödien stammt, Laurent Pelly. Die 2007 für Covent Garden in London geschaffene Show (die während des Ersten Weltkriegs spielt) tourte seitdem um die Welt und kommt nun als vorletzte Produktion der Saison an die Scala – von Freitag, 17. Oktober bis Freitag, 7. November – im nachgebauten Liceu in Barcelona. Am Pult steht der anerkannte Belcanto-Sänger Evelino Pidò, der auf gefeierte Stimmen wie Juan Diego Florez (im Bild bereit, den persönlichen Erfolg seines Tonio zu wiederholen, der bei der letzten Wiederaufnahme der Titelrolle im Piermarini-Theater 2007 „gezwungen“ war, die schwierige Arie „Ah, mes amis“ zu wiederholen), Julie Fuchs (die nach ihrem Frühjahrsdebüt an der Scala in Gassmanns „L'Opera seria“ als Marie zurückkehrt), Pietro Spagnoli (Sulpice) und Géraldine Chauvet (Marchesa di Berkenfield) zählen kann. Und schließlich Barbara Frittoli, ein besonderer Gast als Herzogin von Crakentorp.

Veranstaltungsdetails